Die Wildtierrettung wird bereits seit mehreren Jahren erfolgreich ehrenamtlich von der Jägerschaft im Hegering Damme betrieben. In diesem Jahr hat die Pächtergemeinschaft der Osterfeiner Jagd für die Wildtierrettung in eine Drohne mit Wärmebildkamera investiert, um damit den praktizierten Naturschutz unter anderem bei der Rehkitzrettung weiter zu optimieren.
Die Drohne mit Wärmebildkamera wird künftig dazu genutzt, um vor Beginn der Mäh-arbeiten Wildtiere in Feldern und Wiesen aufzuspüren und sie anschließend in Sicherheit zu bringen, dazu sind einige Helfer notwendig. Um den besten Erfolg zu haben, findet die Suche mit der Drohne in den frühen Morgenstunden statt, weil dann der Kontrast am besten ist.
Damit schützen die Jäger ehrenamtlich Wildtiere vor Verletzungen oder Tod durch landwirtschaftliche Maschinen. Insbesondere während der Brut- und Setzzeit sind vor allem Jungtiere gefährdet, da sie modernen landwirtschaftlichen Maschinen häufig nicht entkommen können.
Gerade jetzt sind es vor allem die kleinen Rehkitze, die den Mähmaschinen zum Opfer fallen können. Sie sitzen nach der Geburt im hohen Gras und warten dort auf die Ricke, die alle zwei bis drei Stunden zum Säugen kommt. Da die Kitze von Natur aus keine Witterung haben, sind sie so im hohen Gras vor Füchsen und anderen Raubtieren gut geschützt, können jedoch beim Einsatz landwirtschaftlicher Maschinen übersehen werden. Mit der Wärmebildkamera ist es kein Problem, selbst gut versteckt liegende Tiere zu finden. Am Feld fliegt die Drohne automatisch in gut 30 Metern Höhe über das Feld und filmt den Boden. Tiere erkennt das System als hellere oder farbliche Bereiche. Bei Verdachtsfällen wird die Drohne tiefer fliegend gesteuert und eine Echtbildkamera kann hinzugeschaltet werden.
Um zu verhindern, dass Kitze bei der Mahd zu Opfern werden, können die Bauern sich Tage vor Beginn der Mäharbeiten an die entsprechenden Revierinhaber wenden, die dann die Wiesen früh am Morgen nach Kitzen absuchen und das gefundene Kitz in Sicherheit bringen können.
Ältere Tiere flüchten vor der Drohne, nur ein Kitz bleibt liegen und kann dann gesichert am Rand der Wiese abgelegt werden oder aber rund um das Tier werden Stäbe und Bänder aufgestellt. Von dieser Arbeit profitieren alle und der Einsatz der Technik hilft dabei dem Anspruch der Hege und Pflege noch besser gerecht werden zu können. Entsprechende Informationsplakate, die auf das Hilfsangebot der Jägerschaft hinweisen, wurden hierzu innerhalb der Reviere an gut sichtbaren Stellen aufgestellt.
Foto 1 von links: Horst-Dieter Behling, Arno Steinemann, Christoph Wehri, Lukas Glandorf und Dominik Drahmann
Foto 2: Horst-Dieter Behling (kniend), Dominik Drahmann, Arno Steinemann und Lukas Glandorf (kniend)
Fotos Nachtwey